Der Ausstellungstitel ‹Building› hat programmatischen Charakter: Oscar Tuazon schaut im Kunst Museum Winterthur zurück auf seine architektonischen Skulpturen der letzten zwanzig Jahre und zeigt, wohin er sich bewegt: zu seinen Anfängen, dem Wasser und der Sprache. Im Haus als lebendige Skulptur führen alle Wege zusammen.
Die Lesekabine hat Platz für eine Person – für dich. Rebellisch und magisch silbrig-blau sitzt die ‹Reading Booth›, 2016, oben am Treppenaufgang zu den Galerien. Ein kleines, benutzbares Denkmal fürs Lesen, die Gedanken, die Sprache. Auf dem Teppich vor Monets Seerosen im Sammlungstrakt dann das zweite Pièce de Résistance: Ein verwitterter Holzmast auf einem Betonsockel ragt bis ins weisse Oblicht des Raums. Die Skulptur als widerständiges Element, das Fragen aufwirft.
Nach diesem Vorspann treten wir ein in Oscar Tuazons Ausstellung im Erweiterungsbau des Kunst Museum Winterthur. Das Licht fällt weich durch die Sheddächer und umgarnt die teils grossen architektonischen Skulpturen aus Holz, Stahl, Aluminium und Glas. Der Kontext der industriell angehauchten Architektur und der Museumssammlung lässt an die Minimal Art denken. Der Künstler verwehrt sich dem nicht, doch sieht er die Minimal Art äusserst kritisch: Sie nehme dem Raum die Luft zum Atmen und lasse nichts Weiteres zu. Er hingegen will den Raum öffnen: «Ich schaffe Räume für Menschen. Ich mache Platz, damit etwas anderes passieren kann.»
Skulptur als Plattform
Der 1975 bei Seattle geborene Künstler, der heute in Los Angeles lebt, ist ein zurückhaltender Mensch, reflektiert und differenziert. Manifeste oder apodiktische Statements liegen ihm fern. Viele seiner Skulpturen sind sehr gastfreundlich, bewegen sich im Grenzbereich zur Architektur und laden uns ein, sie zu betreten, uns darin aufzuhalten. So zum Beispiel ‹Dad›, 2010: Holzbalken fügen sich zu grossen Rahmen, die sich ineinander verschachteln und verdrehen. Daran befestigt leuchtet eine Lampe als Referenz an den Innenraum. Wie entstand diese Skulptur? Es scheint weder Anfang noch Ende zu geben in diesem so verspielten wie prekären Gebilde. Wir steigen irgendwo ein, fahren mit unseren Augen über die Balken, als wären es Zeilen, setzen uns auf die Schwelle und lauschen – einer Geschichte?
Die intime und zugleich offene Struktur erinnert an Orte des Treffens und des Austauschs, die im Grunde aus der Sprache entstehen. In dieser Hinsicht knüpft ‹Dad› an Werke an, die Oscar Tuazon im urbanen, öffentlichen Raum geschaffen hat. Bekannt ist ‹Burn the Formwork›, eine Feuerstelle, die er 2017 für die Skulptur Projekte Münster am Rand der Stadt realisierte. Die beheizbare Skulptur aus Beton erinnert an eine Art urbanen «Kachelofen» mit verschiedenen Sitznischen. Sie wurde nach der Fertigstellung sogleich in Beschlag genommen: Das Werk gab seinen Status als Kunstobjekt und seine Urheberschaft ab. 2011 entstanden in den Giardini der Biennale von Venedig Pavillons, die zugleich als Bühne funktionierten. Ihre rissige Betonstruktur schien fragil und stark zugleich. Darin widerspiegelte sich die Vergänglichkeit dieser sozialen und sprachlichen Dimension, aber auch ihre Unabhängigkeit: Die Werke können an jedem Ort neu entstehen.
Die von Lynn Kost kuratierte Ausstellung in Winterthur ist in Zusammenarbeit mit der Bergen Kunsthall und der Kunsthalle Bielefeld entstanden. Für Winterthur hat Oscar Tuazon erstmals ein «Haus» geschaffen. Das ‹Building› ist ein 1:2-Modell des Hauses, das seine Familie vor ungefähr zehn Jahren am Hoh River an der Pazifikküste des Staates Washington kaufte und seither renoviert und bewohnbar macht. Es besteht aus einem hölzernen Skelett, einem Cheminée (‹Dark Matter›, 2021) und verschiedenen Fensterbildern aus farbigen Glasmalereien. Es ist das Herz der Ausstellung. Hier finden Veranstaltungen statt. Unter anderem nutzen Architekturstudierende die Skulptur als Diskussions- und Studienraum. Am Künstlergespräch sas-sen die Besucher:innen auf Stühlen in und über die Grenzen der Struktur hinaus, als existierten diese nicht, und demonstrierten damit zugleich die Durchlässigkeit dieser Architektur. Sie ist nicht etwas, das uns umgibt, sondern etwas, das wir nutzen. «Für mich ist das Format der Skulptur eine Art Plattform, auf der andere Dinge passieren können», sagt Oscar Tuazon, «eine Struktur, die weitere Aktivitäten ermöglicht.»
Ein Haus in Bewegung
Das ‹Building›, erzählt der Künstler, sei eigentlich ein Readymade, verwurzelt in der indigenen Architektur der Küsten-Salish des pazifischen Nordwestens. Tuazon, der auf Land der Suquamish aufwuchs, erlebte in seiner Kindheit mit, wie die Stämme versuchten, durch mündliche Überlieferungen an ihre durch den Kolonialismus zerstörte Kultur anzuknüpfen. Dabei entdeckte er das sogenannte Langhaus, das seine Vorstellung von skulpturaler Architektur entscheidend prägte. Es vereint die Idee von einem Haus in Bewegung, von Gemeinschaft und Sprache. Seine Pfeiler und Balken sind fix, während die Wände mobil sind. Sie gehören verschiedenen Familien, die sie abmontieren und mitnehmen, wenn sie vom Sommer- ins Winterhaus wechseln. Eine wichtige Funktion haben die geschnitzten Hauspfosten: ein architektonisches Element, wie der Künstler betont, das sowohl tektonische wie skulpturale und literarische Bedeutung hat. Aktuell realisiert Tuazon gemeinsam mit indigenen Kunstschaffenden eine Skulptur in Anlehnung an das Langhaus an der Uferzone von Seattle.
Water School
Das Werk, mit dem Oscar Tuazons Reise zu seinen eigenen Ursprüngen begann, war indes die ‹Water School›, die sich seit 2016/17 zu einem Projekt mit offenem Ende entwickelt. Die Initialzündung erlebte der Künstler, als er sich den Wasserschützer:innen im Camp von Standing Rock in North Dakota anschloss, die unter dem Slogan «Mni Wiconi / Water is Life Movement» gegen den geplanten Bau der Dakota Access Pipeline protestierten. Es war eine der grössten Umwelt- und Emanzipationsbewegungen der Native Americans. Zeitweise waren bis zu 10’000 Menschen vor Ort. Es bildete sich eine bunte Stadt aus allen möglichen selbst errichteten Bauten. «Ich hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen», sagt Tuazon. Hier manifestierten sich zentrale Bestrebungen seiner Kunst: das Do-it-yourself, die Skulptur als funktionales Objekt, als widerständige und fragile Konstruktion, als gemeinschaftsbildende Struktur und vor allem als nie vollendeter Prozess.
Oscar Tuazon beschreibt das Camp als «pädagogische Erfahrung» in Bezug auf die Kunst, aber auch auf das Wasser als verbindendes Element. Der Künstler entwickelte daraufhin eine nomadische architektonische Struktur, die seither von Ort zu Ort reist, um über das Wasser zu lehren und Menschen mit ihren Umgebungen zu verbinden: Los Angeles, Great Lakes District, Minnesota, Nevada. Gegenwärtig ist die ‹Water School› in der Bergen Kunsthall zu Gast, wo sich kleine Pavillons durch alle Ausstellungsräume ziehen. Sie enthalten Bücher, eine Brunnenskulptur mit Baumstamm, der durchs Dach wächst, oder sie sind bis auf Fensterbilder wie diejenigen in Winterthur leer beziehungsweise offen fürs Gespräch.
Das Haus als ultimative Skulptur
Die architektonische Struktur der ‹Water School› übernahm Oscar Tuazon von ‹Zome Alloy›, einem Werk, das er 2016 auf dem Messeplatz der Art Basel errichtete. Es basiert auf dem ‹Zome Home›, einem passiv solarbetriebenen Haus von Steve und Holly Baer aus den 1960er-Jahren. Das Architektenpaar erfand unter anderem eine gläserne «Wassertankwand», die sich tagsüber erhitzte und nachts die Wärme ins Innere abgab. In der Ausstellung in Winterthur erinnert die Arbeit ‹Substitute› von 2013 an dieses System. Hier hat der Künstler aus einem Fass Styrofoam in den Zwischenraum einer Fensterscheibe gepumpt und so eine malerische Komponente eingeführt. Diese unsichtbaren und unbewohnbaren Hohlräume der Scheiben oder Wände wurden für Oscar Tuazon zu Räumen der Reflexion. Indem er sie zeigt, «ausmalt» oder markiert, wirkt er dem Illusionismus der Architektur entgegen und macht sie zur Skulptur. Das wird insbesondere auch in der Arbeit ‹It’s beyond me› von 2014 deutlich, die in Winterthur zu sehen ist: ein Fragment eines Hauses, das der Künstler gekippt hat und damit seine Zwischenräume und Rückseiten nach aussen dreht.
Oscar Tuazon selbst wurde in einem Stück utopischer Architektur geboren, einem hölzernen Dome-Gebäude, das seine Eltern mitten im Wald gebaut hatten – und wieder aufgaben, da es nicht funktionierte. Im Kabinett der Ausstellung ist eine Fotografie davon zu sehen. Nun fragt er im wirklichen ‹Building› nach der Bedeutung von öffentlich und privat und danach, wie wir leben wollen. Architekt wollte er nie werden. Er wolle Probleme erschaffen, Objekte, die lebendig, instabil, unbeherrschbar sind. Aber ein Haus zu bauen, das wäre die ultimative Skulptur.
Nach diesem Vorspann treten wir ein in Oscar Tuazons Ausstellung im Erweiterungsbau des Kunst Museum Winterthur. Das Licht fällt weich durch die Sheddächer und umgarnt die teils grossen architektonischen Skulpturen aus Holz, Stahl, Aluminium und Glas. Der Kontext der industriell angehauchten Architektur und der Museumssammlung lässt an die Minimal Art denken. Der Künstler verwehrt sich dem nicht, doch sieht er die Minimal Art äusserst kritisch: Sie nehme dem Raum die Luft zum Atmen und lasse nichts Weiteres zu. Er hingegen will den Raum öffnen: «Ich schaffe Räume für Menschen. Ich mache Platz, damit etwas anderes passieren kann.»
Skulptur als Plattform
Der 1975 bei Seattle geborene Künstler, der heute in Los Angeles lebt, ist ein zurückhaltender Mensch, reflektiert und differenziert. Manifeste oder apodiktische Statements liegen ihm fern. Viele seiner Skulpturen sind sehr gastfreundlich, bewegen sich im Grenzbereich zur Architektur und laden uns ein, sie zu betreten, uns darin aufzuhalten. So zum Beispiel ‹Dad›, 2010: Holzbalken fügen sich zu grossen Rahmen, die sich ineinander verschachteln und verdrehen. Daran befestigt leuchtet eine Lampe als Referenz an den Innenraum. Wie entstand diese Skulptur? Es scheint weder Anfang noch Ende zu geben in diesem so verspielten wie prekären Gebilde. Wir steigen irgendwo ein, fahren mit unseren Augen über die Balken, als wären es Zeilen, setzen uns auf die Schwelle und lauschen – einer Geschichte?
Die intime und zugleich offene Struktur erinnert an Orte des Treffens und des Austauschs, die im Grunde aus der Sprache entstehen. In dieser Hinsicht knüpft ‹Dad› an Werke an, die Oscar Tuazon im urbanen, öffentlichen Raum geschaffen hat. Bekannt ist ‹Burn the Formwork›, eine Feuerstelle, die er 2017 für die Skulptur Projekte Münster am Rand der Stadt realisierte. Die beheizbare Skulptur aus Beton erinnert an eine Art urbanen «Kachelofen» mit verschiedenen Sitznischen. Sie wurde nach der Fertigstellung sogleich in Beschlag genommen: Das Werk gab seinen Status als Kunstobjekt und seine Urheberschaft ab. 2011 entstanden in den Giardini der Biennale von Venedig Pavillons, die zugleich als Bühne funktionierten. Ihre rissige Betonstruktur schien fragil und stark zugleich. Darin widerspiegelte sich die Vergänglichkeit dieser sozialen und sprachlichen Dimension, aber auch ihre Unabhängigkeit: Die Werke können an jedem Ort neu entstehen.
Die von Lynn Kost kuratierte Ausstellung in Winterthur ist in Zusammenarbeit mit der Bergen Kunsthall und der Kunsthalle Bielefeld entstanden. Für Winterthur hat Oscar Tuazon erstmals ein «Haus» geschaffen. Das ‹Building› ist ein 1:2-Modell des Hauses, das seine Familie vor ungefähr zehn Jahren am Hoh River an der Pazifikküste des Staates Washington kaufte und seither renoviert und bewohnbar macht. Es besteht aus einem hölzernen Skelett, einem Cheminée (‹Dark Matter›, 2021) und verschiedenen Fensterbildern aus farbigen Glasmalereien. Es ist das Herz der Ausstellung. Hier finden Veranstaltungen statt. Unter anderem nutzen Architekturstudierende die Skulptur als Diskussions- und Studienraum. Am Künstlergespräch sas-sen die Besucher:innen auf Stühlen in und über die Grenzen der Struktur hinaus, als existierten diese nicht, und demonstrierten damit zugleich die Durchlässigkeit dieser Architektur. Sie ist nicht etwas, das uns umgibt, sondern etwas, das wir nutzen. «Für mich ist das Format der Skulptur eine Art Plattform, auf der andere Dinge passieren können», sagt Oscar Tuazon, «eine Struktur, die weitere Aktivitäten ermöglicht.»
Ein Haus in Bewegung
Das ‹Building›, erzählt der Künstler, sei eigentlich ein Readymade, verwurzelt in der indigenen Architektur der Küsten-Salish des pazifischen Nordwestens. Tuazon, der auf Land der Suquamish aufwuchs, erlebte in seiner Kindheit mit, wie die Stämme versuchten, durch mündliche Überlieferungen an ihre durch den Kolonialismus zerstörte Kultur anzuknüpfen. Dabei entdeckte er das sogenannte Langhaus, das seine Vorstellung von skulpturaler Architektur entscheidend prägte. Es vereint die Idee von einem Haus in Bewegung, von Gemeinschaft und Sprache. Seine Pfeiler und Balken sind fix, während die Wände mobil sind. Sie gehören verschiedenen Familien, die sie abmontieren und mitnehmen, wenn sie vom Sommer- ins Winterhaus wechseln. Eine wichtige Funktion haben die geschnitzten Hauspfosten: ein architektonisches Element, wie der Künstler betont, das sowohl tektonische wie skulpturale und literarische Bedeutung hat. Aktuell realisiert Tuazon gemeinsam mit indigenen Kunstschaffenden eine Skulptur in Anlehnung an das Langhaus an der Uferzone von Seattle.
Water School
Das Werk, mit dem Oscar Tuazons Reise zu seinen eigenen Ursprüngen begann, war indes die ‹Water School›, die sich seit 2016/17 zu einem Projekt mit offenem Ende entwickelt. Die Initialzündung erlebte der Künstler, als er sich den Wasserschützer:innen im Camp von Standing Rock in North Dakota anschloss, die unter dem Slogan «Mni Wiconi / Water is Life Movement» gegen den geplanten Bau der Dakota Access Pipeline protestierten. Es war eine der grössten Umwelt- und Emanzipationsbewegungen der Native Americans. Zeitweise waren bis zu 10’000 Menschen vor Ort. Es bildete sich eine bunte Stadt aus allen möglichen selbst errichteten Bauten. «Ich hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen», sagt Tuazon. Hier manifestierten sich zentrale Bestrebungen seiner Kunst: das Do-it-yourself, die Skulptur als funktionales Objekt, als widerständige und fragile Konstruktion, als gemeinschaftsbildende Struktur und vor allem als nie vollendeter Prozess.
Oscar Tuazon beschreibt das Camp als «pädagogische Erfahrung» in Bezug auf die Kunst, aber auch auf das Wasser als verbindendes Element. Der Künstler entwickelte daraufhin eine nomadische architektonische Struktur, die seither von Ort zu Ort reist, um über das Wasser zu lehren und Menschen mit ihren Umgebungen zu verbinden: Los Angeles, Great Lakes District, Minnesota, Nevada. Gegenwärtig ist die ‹Water School› in der Bergen Kunsthall zu Gast, wo sich kleine Pavillons durch alle Ausstellungsräume ziehen. Sie enthalten Bücher, eine Brunnenskulptur mit Baumstamm, der durchs Dach wächst, oder sie sind bis auf Fensterbilder wie diejenigen in Winterthur leer beziehungsweise offen fürs Gespräch.
Das Haus als ultimative Skulptur
Die architektonische Struktur der ‹Water School› übernahm Oscar Tuazon von ‹Zome Alloy›, einem Werk, das er 2016 auf dem Messeplatz der Art Basel errichtete. Es basiert auf dem ‹Zome Home›, einem passiv solarbetriebenen Haus von Steve und Holly Baer aus den 1960er-Jahren. Das Architektenpaar erfand unter anderem eine gläserne «Wassertankwand», die sich tagsüber erhitzte und nachts die Wärme ins Innere abgab. In der Ausstellung in Winterthur erinnert die Arbeit ‹Substitute› von 2013 an dieses System. Hier hat der Künstler aus einem Fass Styrofoam in den Zwischenraum einer Fensterscheibe gepumpt und so eine malerische Komponente eingeführt. Diese unsichtbaren und unbewohnbaren Hohlräume der Scheiben oder Wände wurden für Oscar Tuazon zu Räumen der Reflexion. Indem er sie zeigt, «ausmalt» oder markiert, wirkt er dem Illusionismus der Architektur entgegen und macht sie zur Skulptur. Das wird insbesondere auch in der Arbeit ‹It’s beyond me› von 2014 deutlich, die in Winterthur zu sehen ist: ein Fragment eines Hauses, das der Künstler gekippt hat und damit seine Zwischenräume und Rückseiten nach aussen dreht.
Oscar Tuazon selbst wurde in einem Stück utopischer Architektur geboren, einem hölzernen Dome-Gebäude, das seine Eltern mitten im Wald gebaut hatten – und wieder aufgaben, da es nicht funktionierte. Im Kabinett der Ausstellung ist eine Fotografie davon zu sehen. Nun fragt er im wirklichen ‹Building› nach der Bedeutung von öffentlich und privat und danach, wie wir leben wollen. Architekt wollte er nie werden. Er wolle Probleme erschaffen, Objekte, die lebendig, instabil, unbeherrschbar sind. Aber ein Haus zu bauen, das wäre die ultimative Skulptur.
Oscar Tuazon – Skulpturen, die Raum geben
«Oscar Tuazon – Building»
Kunst Museum Winterthur am Stadtgarten
2. Februar bis 30. April 2023
Publiziert in:
Kunstbulletin 4/2023